Sonntag, 28. April 2013

Knappes Rennen

So, die Honigräume bei den 5 gesunden Völkern sind aufgesetzt. Volk VII igibt es nicht mehr.

Jetzt ist es spannend. Der Raps hat in den letzten Tagen einen ordentlichen Schuss gemacht. Auch die Kirsche steht in den Startlöchern und die ersten Löwenzahnblüten sind zu sehen.
Es scheint, ls wolle alles auf einmal blühen. Noch sind die Bienen aber nicht so weit. Ob sie es wohl schaffen, bis zum großen Blühen so gut augestellt zu sein, dass sie das alles mitnehmen können??????

Freitag, 26. April 2013

Petition

Da die Chemieindustrie in der EU fleißig Lobbyarbeit leistet und unsere Landwirtschafts-Ilse den Agro-Konzernen ohnehin voll und ganz verschrieben ist, tut sich die EU sehr schwer mit dem Verbot von bienengefährlichen Pestiziden. Wie wichtig das jedoch ist, sieht man am Beispiel der USA....

Daher hier der Link zu einer entsprechenden Petition des Imkerverbandes:

http://www.avaaz.org/de/petition/Deutschland_Rettet_die_Bienen_a/?tuDpEeb

Sonntag, 21. April 2013

Bevölkerungsexplosion

Nach zwei Wochen schönem Wetter gibt es für die Bienen endlich einen reich gedeckten (Pollen-)Tisch. Das ist das Signal, auf das die Völker gewartet haben. Das Brutnest wächst jetzt rapide und die Zahl der Bienen wird bei normaler Entwicklung von ein paar 1000 Bieenen pro Volk auf  über 30.000 hochschnellen.
Schwer bepackt mit Pollen muss die
Sammlerin auf dem Flugbrett erst
mal  eine kurze Pause einlegen.
Das Pollenangebot ist jetzt reichlich.



Alle meine Völker haben diesen Sprung allerdings nicht geschafft. Das Volk (Volk VII), das bei der ersten Kontrolle schon auffällig war, werde ich wohl auflösen. Was den Nachwuchs angeht herrscht hier ein ziemliches Durcheinander - Drohnen, Arbeiter und auch Buckelbrut wild durcheinander. Die Theorien gehen in den Imkerforen, wo ich da Phänomen geschildert habe, von fehlender über schwache bis Königin mit aufgebrauchtem Samenvorrat. Egal wer recht hat - das Ergebnis ist zu dieser Jahreszeit das gleiche, das Volk wirds nicht schaffen. Schade, es ist ein Schwarm vom letzten Jahr, und hatte eigntlich vielversprechend angefangen. Auch ein zweites Volk (Volk I) ist bisher ohne Brut und wird es wohl nicht schaffen. Bis kommende Woche gibts noch Gnadenfrist...
Volk VII wird es wohl nicht schaffen.

Somit wäre ich auf dem gleichen Level wie vor einem Jahr - mit 5 Völkern bin ich im Frühjahr 2012 hier her gezogen. 5 Schwärme haben wir 2012 gefangen. Zwei habe ich behalten, einen verkauft und zwei verschenkt. Der verkaufte Schwarm hat den Winter leider nicht überlebt, die verschenkten stehen auch hier auf dem Hof und haben den Winter als Bio-Bienen in Holzbeuten überlebt. Der andere Schwarm, den ich behalten habe (VOLK VI) ist fit.

Die Honigernte von 2012 (160 kg) ist jetzt so gut wie verkauft und die Nachfrage steigt. Also werde ich meinen Fokus mal etwas auf die Vermehrung setzen. 10 Völker sind das Ziel für die nächsten 2 Jahre. Dafür habe ich auch schonmal Ausschau nach einem zweiten Standort gehalten - was in der Agrarwüste Ostholsteins gar nicht so einfach ist. Über den NABU habe ich ein Ehepaar mit einem alten bauernhaus und 20.000 m² bienenfreundlichem Grundstück in Klein Parin kennengelernt. Volk V ist bereits letzte Woche dorthin umgezogen.
Auf dem grünen Landebereich der Beute sieht man zwei
Bienen den Hintern in die Luft halten und mit den Flügeln
schlagen. Sie "Sterzeln". Dabei fächeln sie ihren Kolleginnen
den Stockeigenen Duft entgegen und unterstützen sie so
bei der Orientierung.
Die eigens angelgte Bienentränke wird gut angenommen.
Für die Brutpflege wird viel Wasser benötigt.





Sonntag, 14. April 2013

Endlich gehts los!



Endlich ist es soweit! Die Temperaturen haben sogar in Ostholstein die magische 15 °C-Grenze geknackt!

Die Bienen finden endlich Pollen und  legen jetzt richtig los. Zeit für die erste Frühjahrsdurchsicht, jetzt erst kann man sehen, ob ein Volk tatsächlich überlebt hat.
Ist noch genug Futter da?
Ist Brut da?
Müssen bzw. können vergammelte Waben oder "alte Schwarten" ausgetauscht werden ?

Bilanz:
Die meisten Völker haben noch ausreichend Futter. Nur eins hat noch eine Futterwabe aus dem letzten Jahr bekommen.
Sechs von Sieben scheinen sich normal zu entwickeln. Allerdings ist noch kaum Brut vorhaneden, jedoch viele frisch bestiftete Zellen (Zellen, in denen die Königin gerade frisch Eier gelegt hat). Das zeigt, dass die Völker noch einiges aufzuholen haben.
Ein Volk scheint Drohnenbrütig zu sein. Ein recht weit verteiltes Brutnest mit viel Drohnenbrut. Dies deutet darauf hin, dass dem Volk über den Winter die Königin abhanden gekommen ist. in diesem Fall werden bei einer Arbeiterin die Eierstöcke aktiviert, und sie beginnt Eier zu legen. Da sie jedoch nicht befruchtet ist, schlüpfen aus den Eiern nur männliche Maden. Da die Eier auch in die schmalen Zellen gelegt werden, die für weibliche Brut vorgesehen ist, wölben sich die verdeckelden Zellen dann nach außen auf. Daher sagt man auch Buckelbrut. das Volk ist dann nicht mehr zu retten. Ich werde das ganze aber erst nochmal beobachten.
Ansonsten habe ich noch viele alte Waben entnommen. Das ist wichtig, da sonst Krankheiten wie die Amerikanische Faulbrut ausbrechen können.

Die Bienen tragen fleißig Pollen ein.
Zunächst müssen mal die letzten Spuen des
Winters beseitigt werden.
So richtig begeistert sind sie nicht von der Störung -
aber Stechlustig sind sie un diese Jahreszeit nicht.
Dieses Volk hat schon ein wenig "Wildbau"
auf den Rähmchen begonnen...

 ...darum gibts jetzt für alle eine schicke Abdeckfolie.
Dieses Volk macht mich etwas ratlos -
vermutlich ist es Drohnenbrütig. Erst mal weiter beobachten.
Die entfernten Waben werden gleich im selbstgebauten
Dampfwachsschmelzer eingeschmolzen -
daraus werden Kerzen.







Freitag, 12. April 2013

Bienensterben

Hier mal ein Interessanter Artikel zum thema mysteriöses Bienensterben:

http://news.mongabay.com/2012/0405-hance_colonycollapse_pesticides.html

Leider auf Englisch, aber grob zusammengefasst haben Forscher in den USA es endlich geschafft einen Zusammenhang zwischen neuartigen Pestiziden (Neonicotinoide) und dem dramatischen Verschwinden der Bienen in den USA (CCD - Colony Collapse Disorder) herzustellen.

Man kann gespannt sein, welchen bürokratischen Firlefanz die Chemieindustrie nun auffährt, um zu beweisen, dass die Studie doch nichts beweist....

Mittwoch, 10. April 2013

Gartengestaltung

Da nun ja tatsächlich der Frühling zu kommen scheint, ist es für viele auch wieder an der Zeit sich über die Gartengestaltung Gedanken zu machen.

Bei der Gartengestaltung an die Bienen denken
Es muss ja nicht immer alles Golfrasen sein - eine Blumenwiese ist sehr schön anzuschauen, und macht noch weniger Arbeit - nämlich abgesehen vom Säen - gar keine.  Wenn man möchte, kann man die vertrockneten Stängel im Frühjahr entfernen. Aber erst im Frühjahr, denn in den vertrockneten Halmen finden Insekten ihr Winterquartier.

Warum sind Blühflächen so wichtig?
Es ist Vergleichbar mit dem Stoßdämpfer beim Auto - er geht nicht von heute auf morgen kaputt, sondern ganz langsam. So dass man es nicht wirklich merkt - bis dann der TÜV sagt, dass er kaputt ist.
Mit unserer Landschaft ist es genauso. Sie ist kaputt, ohne dass wir es bemerkt haben! Es ist eine schleichende Veränderung! Die Menschen haben sich daran gewöhnt und bemerken oft gar nicht, dass der Sommer nicht mehr bunt, sondern nur noch grün und braun ist.
Für die Bienen und andere Blüten besuchende Insekten ist dies jedoch eine Katastrophe. Die Insekten werden seit Jahren drastisch weniger. Man kann das zum Beispiel daran merken, wenn man an schwülen Sommerabenden mit dem Auto unterwegs ist. Früher waren Scheibe und Scheinwerfer ruck zuck voll mit Insekten - heute wird einem das kaum noch passieren. Mit den Insekten verschwinden dann die Vögel und Fledermäuse, die sich von ihnen ernähren.

Wo liegen die Ursachen? 
Nach einem in vielen Regionen reichem Angebot im Frühjahr vor allem aus der Raps-, Obst- und teilweise Löwenzahnblüte bricht die Nahrungversorgung der Insekten im Juni meist schlagartig zusammen. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen können die Insekten nicht mehr ernähren.
Blühende Ackerunkräuter sind aufgrund des Pestizideinsatzes und der Perfektionierung der Agrartechnik (mechanische Unkrautbekämpfung, Saatgutreinigung) inzwischen fast vollständig von den Feldern verschwunden.
Diese Entwicklung hat mittlerweile aber auch die Wiesen erfasst. Statt Grünfutter und Heu erntet der Landwirt heute überwiegend Silage. Dazu werden die Wiesen statt wie bisher 2-3 Mal im Jahr nun 4-6 Mal gemäht – jeweils kurz vor der Blüte. Damit fallen auch die Wiesen als Nahrungsquellen für die Insekten weg. Darüber hinaus sind all diese Insekten einer zunehmenden Belastung durch Biozide (beschönigend Pflanzenschutzmittel) ausgesetzt.

Was kann man tun?
 Es gibt Saatmischungen mit besonders insektenfreundlichen Planzen. Wichtig ist dabei, dass über den ganzen Sommer ein Nahrungsangebot für die Insekten besteht. Die Herkunft der Samen sollte gesichert sein, damit man sich keine Pflanzen einschleppt, die sich unerwünscht ausbreiten (wie z.B. Springkraut).
Beziehen kann man diese Mischungen z.B. hier: http://www.bluehende-landschaft.de/
Ein Online-Assistent zur persönlichen Gartengestaltung findet sich hier: http://www.die-honigmacher.de/kurs2/empfehlung.html?PHPSESSID=65e017156cb11c07f986596fb4b47b2b
Quelle: http://www.bluehende-landschaft.de

Wem das zu aufwändig ist, der kann auch etwas tun, indem er einfach etwas "Unordnung" zulässt. Einfach an manchen Stellen mal wachsen und blühen lassen, was wachsen und blühen möchte. Eine "geordnete Unordnung" kann auch sehr schön aussehen - natürlich ist das eine größere Herausforderung, als einfach nur Rasen zu mähen. Aber es macht auch Spaß!

Die Insekten werden es Euch danken!

Dienstag, 2. April 2013

Wieder auf Anfang - Aktualisierung

Vor einem Monat sah es noch aus, als würde sich alles normal entwickeln - leider war das nur ein Wunschtraum.

Der Wintereinbruch hat alles in der Entwicklung um etwa 1 1/2 Monate zurückgeworfen. Die Bienen konnten die sonnigen Tage jetzt zwar nutzen um wieder erste Flüge zu unternehemen - finden tun sie jedoch nichts. Die Haselnussblüte ist erfroren, die Weide ist noch nicht so weit, und die Gärten, in denen sich die Frühjahrsblüher tapfer halten, sind bei den Temperaturen noch außer Reichweite.
Sicher wird die Natur das schnell wieder aufholen. Darum ist es jetzt wichtig, dass die Bienen bei dieser Entwicklung mithalten können, um von den frühen Trachten wie Obstblüte, Raps und Löwenzahn auch profitieren zu können.

Die Bienen haben auch den" 2. Winter" überstanden , und die Völker machen noch einen vitalen Eindruck. Allerdings haben die kalten Wochen im Schnitt etwa 4 kg/Volk an Futter gekostet. Bis das gesammelte Futter den Futterverbrauch ausgleichen kann wird noch locker ein Monat vergehen.

Daher habe ich mich nun bei den leichtesten Völkern dazu entschlossen zuzufüttern. Bisher hatte ich das noch nie nötig, da ich im Herbst immer sehr viel Futter gebe, was dann locker reicht. Wie erfolgreich diese Methode ist, wird sich alo erst noch zeigen.
Dieses Volk ist schon lange bereit - der Frühling kann kommen!



Gefüttert wird mit Invertzuckersirup.
















Aktualisierung:
Das Futter wurde gut angenommen. Nach nur einem Tag haben zwei der gefütterten Völker bereits alles aufgenommen (1 Liter, was 1 kg Zucker entspricht).